Wochenende auf dem Moselsteig

Sonnenaufgang über dem Wolkenmeer beim Trekking auf dem Moselsteig – jetzt mehr lesen im Blogbeitrag von Roaming for roots
Die schönsten Naturmomente können wir oft erst wahrnehmen, wenn wir draußen bleiben. Ein Wochenende auf dem Moselsteig und was in du in 48 Stunden "Rauszeit" beim Wandern alles erleben kannst, liest du hier.

spontan ist oft am Besten

 Als mich Antje an einem Wochenende im Februar anrief, wussten wir beide noch nicht, dass wir am Wochenende darauf zusammen eine Nacht unterm Vollmond in einer Schutzhütte auf dem Moselsteig verbringen würden. Und das im Februar!

Antje hatte auch mal Lust, ihre Hometrails mal anders zu erleben. Zwar kannte sie durch ihre Passion, das Traillaufen, die Gegend an der Mosel schon richtig gut. Trotzdem bleibt doch Vieles im Verborgenen, was die Naturlandschaften da sonst noch bereit halten.

Wir trafen uns also bereits eine Woche nach unserem Telefonat in Koblenz, denn das Wetter versprach an diesem Wochenende bereits Frühlingstemperaturen. Ausgerüstet mit dem nötigen Trekking-Equipment und voller Vorfreude,  die nächsten 48 Stunden auf dem Moselsteig zu verbringen, setzten wir uns in den Zug Richtung Cochem. Von da aus wollten wir zurück Richtung Koblenz laufen. Allerdings ohne feste Zielvorgabe. Einfach einen Fuß vor den anderen setzen und sehen , was uns begegnet. Das war unsere Vorgabe.

Abendsonne hinter der Kirche am Moselsteig beim Wandern ansehen
Sonnenuntergangsstimmung
Winterwanderung durch das sonnige Eltztal am Moselsteig – jetzt mehr lesen im Blogbeitrag von Roaming for rootsf
Ein Hauch von Frühling

Die Ursprünglichkeit der korsischen Bergwelt

Auf der Fahrt nach Cochem hatte es noch geregnet. Als wir aus dem Zug stiegen, kam genau passend zum Loswandern die Sonne raus. Um auf den Moselsteig zu gelangen geht es zunächst steil bergauf. Der direkte Weg aus dem Ort nach oben auf den markierten Fernwanderweg führt über einen beinahe alpinen Zustieg. Grundsätzlich lohnt sich auf dem Moselsteig die Benutzung von Trail- oder Wanderstöcken. 

Nach langjährigem Ausprobieren haben sich für mich die Trail – und Hikingpoles von Mountainking in jedem Gelände und bei jedem Wetter, mit leichtem Trailrucksack und auf intensiven Trekkingtouren bewährt.  Die sind auch eine große Hilfe an den zahlreichen steilen Anstiegen des Moselsteigs.  Allrad ist auch zu Fuß von Vorteil. Dank den Mountainking-Trailstöcken kamen wir recht gut durch den steilen Aufstieg, der auch noch mit einem sehr lustigen Moselsteig – Zuweg -Schild markiert ist … dem Seitensprung. Oben erwartete uns das erste Gipfelkreuz . Weil uns darauf ein 80er- Jahre – Sticker von Thomas Gottschalk entgegen grinste, tauften wir das gute Stück direkt in Thomaskreuz um. Wo bekommt man eigentlich solche schrägen Aufkleber her?!

Mittlerweile war es schon später Nachmittag und ich hielt nach einem passenden Lagerplatz Ausschau. Da der Moselsteig so grandiose Fernblicke  hat, hoffte ich auf eine Schutzhütte mit Aussicht. Nachdem wir einige Möglichkeiten verworfen hatte, kam sie dann doch noch. Rechtzeitig zum Einbruch der Dunkelheit erreichten wir die ideale Schutzhütte für unsere erste Nacht auf dem Moselsteig. Mit direkter Aussicht auf die Mosel und ganz viel Mondlicht. 

 

Sonnenaufgang über dem Wolkenmeer

Nach einer gar nicht so kalten Vollmondnacht in meinem kuscheligen  Cumulus – Schlafsack  wurden wir am nächsten Morgen von einem Sonnenaufgang über dem Wolkenmeer geweckt. Die Mosel war vom aufsteigenden Nebel verdeckt, der direkt unter unserem Aussichtspunkt als Wolkenmeer abschloss. Was für eine Morgenstimmung! Da schmeckt doch der Morgenkaffee gleich noch besser. Momente wie diese zu erleben, dafür bin ich immer wieder dankbar. Allein dafür lohnt es sich schon, raus zu gehen und draußen zu bleiben.

Die Spezialitäten des Moselsteigs für unterwegs

Auf unserem Weg über den Moselsteig kamen wir an einigen interessanten Ausgrabungsstätten vorbei. Offensichtlich fanden die Kelten die Gegend auch schon schön. Obwohl die Kelten damals einen Vorzug der Mosel noch nicht kannten. Die leckeren Weine aus den Steillagen der Moselhänge. So einen Wein wollte ich gern zusammen mit Antje mal unterwegs probieren. Aufgrund des Lockdowns hatten allerdings die meisten Lokale in den kleinen Orten geschlossen. „To-Go“ lohnt da wohl nicht so, schon gar nicht im Winter.

Als wir durch Treis – Karden kamen, gab es in der Ortsmitte dann doch ein Lokal, das geöffnet hatte. Und es gab Kaffee & Kuchen! Hiken verbrennt ja viele Kalorien. Die müssen natürlich nachgefüllt werden. Denn ohne Sprit läuft bekanntlich kein Motor. Apropos Sprit – auf der Lokalkarte entdeckte ich auch Moselwein. Der Hauswein winkte mir zu. Spontan kaufte ich eine Flasche und füllte die gleich in meine leere Thermosflasche um. Das spart Gewicht und Abfall. Natürlich war die Abfüllung für den gemeinsamen Abend unterm Sternenhimmel. Einmal kurz kosten musste allerdings sein 😉

baden im Bergsee
Klare Bergseen und zahlreiche Flussgumpenam Wegesrand sorgen in den korsischen Bergen als Natur- Spa sorgen für willkommene Erfrischung
Morgensonne genießen mit geschlossenen Augen im Wald
Die Morgensonne genießen

Ein Besondere Ort

Gegen späten Nachmittag kamen wir an der Burg Eltz vorbei. Hier waren, anders als auf dem  bisherigen Weg, richtig viele Tagesausflügler unterwegs. Dabei war die Burg wegen des Lockdowns immer noch geschlossen. Nachdem wir die Burg mit der mittlerweile ungewohnten Menschenmenge schon einige Kilometer hinter uns gelassen hatten, kamen wir durch einen richtig schönen Wald. So langsam wurde es dunkel. Eine Schutzhütte war schon lange nicht mehr gekommen und auch nicht in Aussicht.

An einem Plateau blieben wir plötzlich stehen. Links neben uns ging ein unscheinbarer Weg vom Moselsteig ab. Antje und ich hatten beide das gleiche gute Bauchgefühl und folgten dem Weg intuitiv. Wir hatten nicht mehr besonders viel Tageslicht und hofften, irgendwo einen geschützten Platz zu finden. –

Plötzlich endete der Weg. Rechts neben uns war ein kleines Hügelplateau, der weniger dicht bewaldet war. Wir waren zwar ganz oben auf dem Hügel, allerdings lag das Plateau gut geschützt zwischen höheren Hängen. Schnell war entschieden, unser Nachtlager genau hier aufzuschlagen. Wie schön es auf dem Platz war, wurde uns erst bewusst als der Mond am Horizont aufging. Der Februar-Vollmond zeigte sich in seiner vollen Schönheit und tauchte unseren Lagerplatz in ein magisches Licht. Dazu hatten wir uns noch ein paar Stumpenkerzen aufgestellt. Outdoor-Romantik pur!

Unterm Vollmond sitzen, gute Gespräche führen, dabei leckeren Moselwein schlürfen – besser hätte ich mir dieses spontane Moselsteig  Abenteuer gar nicht vorstellen können. Kalt war auch nicht so richtig für Ende Februar.

Am nächsten Morgen wurden wir von den Strahlen der Sonne geweckt. Die Nacht war so ruhig gewesen, dass ich geschlafen hatte wie ein Stein. Nach einer ordentlichen Portion Porridge und ein paar Yoga -Sonnengrüßen zur Lockerung trennten wir uns fast schweren Herzens von unserem kuscheligen Biwakplatz.

 

Aussicht auf das Moseltal mit der sich entlang schlängelnden Mosel
Die Mosel schlängelt sich durch die Landschaft

To Be continued

Der Sonntag machte seinem Namen dann noch alle Ehre und die Temperaturen in der Sonne stiegen auf frühlingshafte 18 °C. Der Moselsteig führte uns neben einigen kühlen Tälern über hohe Aussichtsplateaus mit schon richtig warmer  Sonne. Dazwischen war ganz viel Stieg, manchmal mit Sicherungsseil und Leitern. Den Steig im Namen hat der Moselsteig definitiv verdient.

Aufgetankt mit einzigartigen Naturmomenten wanderten wir noch bis Kobern- Gondorf und vielen dort angenehm geschafft in den Zug nach Koblenz.

48 Stunden auf dem Moselsteig, das war schon ein guter Anfang, ein „Appetizer“.  Der weiter westliche Teil des Fernwanderwegs nach Trier will noch zeitnah erkundet. Wenn du spontan Interesse hast, mich über die Osterfeiertage auf dem Moselsteig ab Cochem Richtung Trier zu begleiten, melde dich zeitnah. Für einen Mitwanderer ist noch Platz bei unserer Moselsteig- Ostertour von Karfreitag bis Ostermontag.

An fehlendem Equipment soll es übrigens nicht scheitern. Einfach mich anschreiben und nachfragen. No Excuses!

Einfach machen!

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Iwi, Gründerin von Roaming for Roots, ist eine passionierte Naturliebhaberin. Sie liebt es, Outdoor unterwegs zu sein und ihre Mitmenschen für das einfache Draußensein zu begeistern und sie dahin zu begleiten.

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